aktuelle Themenvorschläge für Abschlussarbeiten im Lehrgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft
Momentan herrschen Konflikte auf der Baustelle bei der Zusammenarbeit im Projektteam. Insebsondere die vorherschenden Vertragsgestaltungen und die gelebte Kultur der Bauwirtschaft sind Treiber von Disharmonien. Auftragnehmer sind nicht mehr bereit im vollen Umfang die Risiken zu tragen, oftmals ist der letzte Schritt eine juristsische Auseinandersetzung. Es ist zu untersuchen, ob alternative Vertragformen und Rahmenbedingungen zu einer minimierung der Konflikte führen können. Hierzu wurden vorab bereits Interviews mit Experten us der Branche geführt.
- Vergleich aktueller mit alternativen Vergabemodellen (GU-Vergabe/Einzelvergabe zu Mehrparteienverträgen)
- Analyse und Interpretation von fünf bereits durchgeführten Interviews von Experten der Branche
Betreuung:
Robin Becker: rbecker[at]uni-wuppertal.de
Der demographische Wandel ist unlängst in den Chefetagen von vielen Unternehmen eingezogen, während sich große Anbieter gezielt ihren Nachwuchs durch interne Förderprogramme und Schulungen heranziehen ist dies in Klein- und Kleinstunternehmen ein Problem. Forschungsgegenstand soll es sein zu untersuchen, wie eine Nachfolgeregelung in diesen Unternehmen gestaltet werden kann. Hierbei soll der Fokus zunächst auf Ingenieurbüros, die im Arbeits- und Gesundheitsschutz tätig sind, gelegt werden. Eine Abschlussarbeit zum Thema soll folgendes umfassen:
-
Erstellen, eruieren und darstellen des derzeitigen Standes und der Möglichkeiten in der Nachfolgeregelung.
- Erarbeitung einer Handlungsempfehlung für die Auswahl, Akquisition und Rekrutierung von Nachfolgern anhand von Experteninterviews oder anderer empirischer Forschung.
Anfallende Kosten durch die Durchführung von Umfragen oder Interviews können im Zuge dieser Arbeit nach Absprache erstattet werden.
Betreuer: Prof. Helmus, helmus@uni-wupertal.de
Axel Roth (Verband d. SiGeKos Deutschlands e. V., Wuppertal)
Die Notwendigkeit zur Betrachtung von neuen Arbeitsmodellen für die Bauleitung
im Tiefbau zeigt sich in dem hohen Durchschnittsalter der derzeit tätigen
Baustellenführungskräfte, dem momentan existierenden Fachkräfteengpass bei
leitenden Angestellten innerhalb der Bauleitung und dem erheblichen zu
leistenden Arbeitspensum, das den Beschäftigten abverlangt wird. All diese
Gegebenheiten bilden das gesellschaftliche Umfeld, durch welches das
Baugewerbe und vor allem die Bauleitung geprägt werden. Gerade durch die
Inanspruchnahme digitaler Arbeitsmittel eröffnen sich neue Potenziale, die Arbeit
für die Beschäftigten zeitlich und örtlich flexibler zu gestalten. Dabei werden mit
den neuen Arbeitsmodellen nicht durchweg nur Personen mit familiären
Verpflichtungen angesprochen. Flexible Arbeitsweisen sollen allen Beschäftigten
im erwerbsfähigen Alter dienen, ihrem Beruf und womöglich etwaigen
Karrierewünschen nachzukommen und dennoch über freie Zeit für Familie,
Freunde und Hobbys zu verfügen.
- Unterscheidung Tätigkeitsfeld Bauleiter Hochbau – Tiefbau
- Vorstellung neuer Arbeitsmodelle / New Work
- Aufzeigen geltender Rechtsvorschriften (national / international)
- Herausarbeiten möglicher Divergenzen zwischen dem Tätigkeitsfeld – geltendem Recht – neuen Arbeitsmodellen
- Formulierung von Handlungsempfehlungen
Gerade vor dem Hintergrund des vorherrschenden Fachkräfteengpasses
innerhalb der Bauwirtschaft sind dies wenig attraktive Arbeitsbedingungen für
potenzielle Nachwuchskräfte, zumal sich deren Vorstellung eines modernen
Arbeitslebens wenig mit der existierenden Realität deckt. Für die Führungskräfte
von morgen stehen vor allem die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und
das Erkennen einer Sinnhaftigkeit in ihren Tätigkeiten an erster Stelle, sodass
monetäre Anreize allein schon lange nicht mehr zur Mitarbeitergewinnung und -
bindung ausreichen. Im Rahmen einer positiven konjunkturellen Marktlage, wie
sie im Baugewerbe seit Jahren besteht und für die kommenden Jahre
prognostiziert wird, spielen in erster Linie interne Anpassungsmaßnahmen mit
der Schaffung einer zeitlichen Flexibilität eine übergeordnete Rolle. Konkret
bedarf es unter anderem neue Arbeitsmodelle im Berufsfeld des
Projektmanagements, welche die Bedürfnisse der Arbeitnehmer in den Fokus
stellen und sich gleichzeitig mit den Unternehmenszielen vereinbaren lassen.
- Analyse und Darstellung des Berufsfeldes des Projektmanagers in
- Abgrenzung zu anderen Projektbeteiligten
- Vorstellung moderner und branchenfremder Arbeitsmodelle
- Aufzeigen von Flexibiliserungsoptionen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen
Betreuer/in:
Nane Roetmann: roetmann[at]uni-wuppertal.de
Vergebene Themenfelder
Viele Gebäude in Deutschland besitzen eine Bodentreppe zum Erreichen des Dachbodens. Aufgrund der Lage in der obersten Geschossdecke und den dadurch hohen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen unterliegen Bodentreppen komplexen Lasteinwirkungen. Auch unterscheidet sich die Frequentierung der Nutzung von Gebäude zu Gebäude sehr stark. Da Bodentreppen in der Vergangenheit größtenteils aus Kompositionen zwischen Holz und Stahl bestanden, können Schäden aufgrund der unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten entstehen. Das Material wird unterschiedlich stark beansprucht, es kann zum Lösen der Schrauben und Scharniere kommen - die Treppe versagt. Da dieses Szenario ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt soll unter Bezugnahme der EN14975 und der DIN3193 untersucht werden ob ein Prüfverfahren für die Zulassung dieser Treppen sinnvoll ist.
- Welche Belastungsfälle treten bei Bodentreppen auf
- welche Bedingungen begünstigen das Versagen
- Welche Vorgaben macht die EN/DIN zur Dauerhaftigkeit und für die Anschlag- und Befestigungsmaterialien
- Entwicklung eines Prüfverfahrens zur Zulassung einer Bodentreppe
Anfallende Kosten durch Fahrtkosten oder Ähnliches können im Zuge dieser Arbeit nach Absprache erstattet werden. Unterstützt wird die Abschlussarbeit von der BG-Bau.
Betreuer:
Prof. Helmus, helmus[at]uni-wuppertal.de
Robin Becker: rbecker{at}uni-wuppertal.de
Da Baustellen höchst individuelle und komplexe Arbeitsplätzte sind und große Maschinen zum Einsatz kommen, sind sind die Gefahren im Vergleich zu anderen Tätigkeitsstätten sehr hoch. Das Bauhauptgewerbe umfasst ca. 894.000 Beschäftigte, infolgedessen ist die Arbeitsicherheit auf den Baustellen ist von großer Bedeutung.
Im Zuge der Abschlussarbeit gilt es daher folgende Fragestellungen zu untersuchen:
- Wie kann das Tätigkeitsfeldes des Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators, durch mobile Kamerasysteme und die Erfassung von Echtzeitdaten auf den Baustellen unterstützt werden
- Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen beim Einsatz mobiler Kamerasysteme beachtet werden? (Datenschutz, Haftung)
- Können auch schwer zugängliche Orte errreicht werden?
- Kann eine Verknüpfung mit der Methode BIM hergestellt werden?
Unterstützt und begleitet wird die Abschlussarbeit vom Verband der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren Deutschlands VSGK e.V. und der Alinotech Kamerasyteme. Der VSGK e.V. kann in Abstimmung mit dem Bauherrn, Baustellen als Untersuchungsort anbieten.
Ansprechpartner: Prof. Helmus, helmus[at]uni-wuppertal.de
Literaturrecherche und Analyse zu bestehenden Bewertungssystemen im Baustoffhandel im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Vergleichbarkeit.
Betreuer: Robin Becker: rbecker[at]uni-wuppertal.de
zuletzt bearbeitet am: 01.12.2022